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30 Jahre Funkalarmierung

Im Jahr 1977 wurden dem Protokoll zufolge die ersten fünf Funkmeldeempfänger für die Feuerwehr Laufach beschafft. Die schrittweise Einführung der „stillen Alarmierung“ jährt sich somit zum Dreißigsten Mal. Grund genug, ein wenig im Museum und im Archiv zu kramen...

Die ersten Funkmeldeempfänger in Laufach waren Telefunken E1171 und wurden Anfang 1977 vom Landkreis zur gezielten Alarmierung des damaligen „Kreislöschgeräts“ TLF 16/25 beschafft. Zuvor wurde im Landkreis die entsprechenden technischen Grundlagen in Form von Umsetzern und einem Alarmgeber in der Feuerwache Aschaffenburg geschaffen.

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Funkmeldeempfänger („Funkwecker“) der esten Generation; von links: Telefunken E1171, Telefunken MS200, Telesignal B (im Ladegerät)

Weitere acht Telefunken MS 200, immerhin schon mit eingebauten Batterien, wurden in den folgenden Jahren beschafft. Die Kofferradioähnlichen Geräte hatten als Verkaufsbezeichnung „Funkwecker“ aufgedruckt, und die Rolle übernahmen sie auch: zum einen waren sie zu unhandlich und schwer zum Mitnehmen und fristeten ihr Dasein meist auf der Fensterbank im Schlafzimmer. Zum anderen sorgte das Alarmsignal mit einem Schalldruck von 120 dB zuverlässig dafür, dass beim Alarm nicht nur der Feuerwehrmann, sondern auch die gesamte Nachbarschaft geweckt wurde.

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Bedienung des ersten Funkweckers Typ E1171. Man beachte neben der idiotensicheren Tastenerklärung auch die „Patina“ auf dem Gerät, das über mehr als zwei Jahrzehnte in der Werkstatt im Laufacher Gerätehaus stand

Anfang der Achtziger Jahre wurde ein gutes Dutzend Telesignal B beschafft. Diese Geräte waren die ersten wirklich portablen Funkwecker. Das Gerät, das in etwa der Größe eines heutigen 2m-Funkgeräts entsprach, passte immerhin in die Innentasche einer damals so aktuellen Lederjacke, und man konnte damit abends „auf die Walz“ gehen, ohne sofort als notorischer Feuerwehrmann erkannt zu werden.

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Mitte der Achtziger Jahre wurden die ersten „Hosentaschengeräte“ vom Typ Telesignal E beschafft. Eine Revolution – denn nun trug man den Funkmelder wirklich überall am Mann. Ausnahmen waren nur die Dusche (denn die Geräte waren recht feuchtigkeitsempfindlich) und der Altardienst (in der Laufacher Sakristei gab es besonderes Ablagefach für die Funkmelder der Ministranten). Gleichzeitig wurden die alten Koffergeräte ausgesondert. Mit dieser Beschaffungswelle konnten etwa 75% der Aktiven fest mit einem Funkalarmempfänger ausgestattet werden. Für die restlichen 25% wurde ein „Kreisläuferplan“ eingerichtet, und einige Geräte, in der Regel die sperrigen Telesignal B, wurden so von Woche zu Woche an einen anderen Kollegen weitergegeben.

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Größenvergleich zwischen dem ersten Funkwecker Typ E1171 und einem aktuellen Gerät vom Typ Swissphone Quattro 98.

Ende der Achtziger Jahre kamen die kleinen und robusten Swissphone „Quattro“ Empfänger auf den Markt und wurden dann zum Standardgerät in der Laufacher Wehr, während die Feuerwehr Hain auf die Geräte von Bosch (FME 85 und FME 86 setzte. Für die Führungskräfte in Laufach wurden auch einige Bosch FME 88 (wegen der großen Anzahl der zu programmierenden Schleifen) beschafft. Im Jahr 1991 entfiel dann auch die Alarmierung durch die Sirene komplett, denn mehr als 90% der Aktiven waren mit einem Pager ausgestattet. Derzeit ist eigentlich eine neue Generation von Funkmeldern überfällig. Aber durch die geplante (und immer wieder verzögerte) Einführung des Digitalfunks in Deutschland warten Industrie und Feuerwehren erst mal ab, was die neue Technik bringen wird. Mit neuen Funkmeldern in Laufach ist ab etwa 2012 zu rechnen.

Quellen und weiterführende Links:
www.feuerwehr-buxtehude.de
Homepage von Klaus Paffenholz
Nachrichtentechnik Emmerl

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