Geschichtliches - Gerätehaus Laufach 1979-2016
Das vierte Laufacher Gerätehaus wurde 1979 erbaut und am 12. Mai 1980 feierlich seiner Bestimmung übergeben. Mit 970.000 DM (entspricht 496.000 Euro; nach heutiger Kaufkraft 1,12 Millionen Euro) war es seinerzeit das kostengünstigste Gerätehaus dieser Größenordnung in Unterfranken.
Planer und Bauleiter war der damalige Gemeinderat, Vorsitzende der Wehr und Kreisbrandinspektor Benno Geis. Ausführender Generalunternehmer war das Laufacher Bauunternehmen Schmittner. Vorausgegangen waren acht Jahre Diskussion über Notwendigkeit, Standort und Finanzierung.
Das Laufacher Feuerwehrhaus in der Raiffeisengasse (1980 - 2016)
Das Haus verfügte im Erdgeschoss über 5 Fahrzeugstellplätze auf einer Fläche von4,5 x 10,5 Meter, einen Schlauchturm, Schlauchtrog und -waschanlage sowie eine Werkstatt mit Kfz-Grube. Die ursprüngliche Umkleide und Dusche war zwischenzeitlich zu einer Atemschutz-Pflegestelle umfunktioniert worden.
Im Obergeschoss waren WC-Anlagen, eine Funkzentrale, ein Lehrmittelraum (der auch als Kleiderkammer und First-Responder-Lager genutzt wurde) und ein 180 Quadratmeter großer Schulungs- und Bereitschaftsraum nebst Teeküche und Lagerraum. Der Schulungsraum verfügte über eine Multimediaausstattung (Laptop, Beamer, DVD, Video).
Der 15 Meter hohe Schlauchturm hatte eine Grundfläche von 2,3 x 3,0 Metern. Er war in Sichtbeton bzw. Sichtmauerwerk erbaut und nahm eine Halbautomatische Schlauchaufhängevorrichtung auf. Eine zweiläufige Stahltreppe ermöglichte die Begehung der oberen Ebene zu Übungs- oder Wartungszwecken. Montiert waren ferner ein Antennenmast für den analogen BOS-Funk sowie eine Druckkammerlautsprecher-Sirenenanlage.
Der im Osten angrenzende Übungshof war etwa 250 Quadratmeter groß und verfügte über drei verschiedene Hydranten.
Im Zuge der neuen Verkehrserschließung in der Laufacher Ortsmitte mit Verkehrskreisel auf der B 26 wurden 2009 eine beschrankte Alarmausfahrt sowie 30 Parkplätze für die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des benachbarten BRK errichtet.
Zuletzt war der Dienstbetrieb im Gebäude nicht mehr ordnungsgemäß abzuwickeln – es fehlte Platz an allen Enden. Vor allem jedoch fehlte es an Umkleide- und Sozialräumen sowie an einer Absaugung in der Fahrzeughalle, wo auch die Einsatzkleidung untergebracht war.
Zuletzt im Hause stationiert waren VRW, HLF 20/16, TLF 16/25, RW2, MTW sowie die Anhänger P250 und LiMa. Aus dem Gerätehaus ins neue Feuerwehrhaus sollen zwei künstlerisch wertvolle Glasfenster mit den Motiven „Hl. Florian“ und „Signet“ aus dem Treppenhaus übernommen werden.
Auf dem Turm war ein Wetterhahn montiert. Dieser ist ein Stück Laufacher Ortsgeschichte: er war bis zu deren Abriss 1961 auf dem Turm der Valentinuskirche montiert und wurde dann am Schlauchturm des vorherigen Feuerwehrhauses angebracht. 1981 wurde er an den neuen Schlauchturm montiert. Nun hat er auf dem Dach den Rathauses einen Ehrenplatz gefunden.