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2016 - 20 Jahre First-Responder Laufach

Relativ unbemerkt feiern wir in diesen Tagen ein 20-jähriges Jubiläum: Am 13. November 1996 wurde das First Responder Projekt in Laufach offiziell begonnen.

Die Feuerwehr Laufach startete auf Betreiben des damaligen Kommandanten Albrecht Geis II in Kooperation mit der BRK-Bereitschaft das erste First-Responder-Projekt in Unterfranken. In Vorbereitung und Projektdefinition wurde echte Pionierarbeit geleistet, denn die organisierte medizinischer Erstversorgung bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes war damals noch Neuland.

Was anfangs belächelt und kritisiert wurde, hat sich inzwischen als bewährte Einrichtung in Bayern und Hessen durchgesetzt.

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Bilder aus der Anfangszeit - VRW als First-Responder-Fahrzeug mit altem Logo, Defi Lifepak 5 und den ersten Notfallkoffern

„First Responder“ heißt es bei der Feuerwehr - „Helfer vor Ort“ beim BRK. Die Namensgebung ist zwar uneinheitlich, das Ziel eint umso mehr – Schnelle und qualifizierte medizinische Hilfe zur Überbrückung des therapiefreien Intervalls.

Seit Beginn des Projektes am 13.11.1996 wurden 1.246 Einsätze geleistet. Davon waren 850 internistische Notfälle, 170 Verkehrsunfälle, 31 Arbeitsunfälle, 6 Fehlfahrten und 189 sonstige Notfälle. Bei zwei Dritteln der Einsätze rückte ein Arzt oder ein Rettungssanitäter aus. Der durchschnittliche Zeitvorteil vor dem Eintreffen des regulären Rettungsdienstes betrug sieben Minuten.

Inzwischen gibt es im Landkreis Aschaffenburg rund 20 Feuerwehren mit First-Responder- Einheiten.

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Ein häufiger Einsatzfall: Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Hier arbeiten First Responder und Rettungsdienst Hand in Hand - oft mit nachfolgender Hubschaubereinweisung

Als Pioniere des Systems führen wir uns der Weiterbildung verpflichtet und richten jährlich ein Fortbildungsseminar aus: Was mit einem Seminr zum 10-Jährigen Jubiläum begann, hat sich mittlerweile zu einer festen Veranstaltung entwickelt, an der regelmäßig rund 100 Teilnehmer aus dem gesamten Untermain teilnehmen.

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Das jährliche First-Responder-Seminar in Laufach ist mittlerweile eine wichtige Einrichtung zur Fortbildung der First Responder im Landkreis.

Hintergrund: wie kam es zur Einführung der First Responder in Laufach? Anfangs der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts häuften sich die Einsätze der Feuerwehr Laufach zu schweren Verkehrsunfällen in einem erschreckenden Ausmaß. Allein zu 35 Verkehrsunfällen wurde die Wehr von 1991 bis 1993 auf die B 26 gerufen. Auf einem 7 km langen Streckenabschnitt kamen in einem Jahr allein 8 Menschen zu Tode. Sehr oft musste bei diesen Einsätzen ein längerer Zeitraum bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden. Zusammen mit dem Feuerwehrarzt Dr. Schuck und damals neu zur Feuerwehr gekommenen Rettungsassistenten konnten hierbei durch medizinischer Betreuung und patientengerechter Vorgehensweise bei Bergung gute Einsatzerfolge erzielt werden. Neben den Einsätzen bei Verkehrsunfällen häuften sich nun die Alarmierungen zu sonstigen medizinischen Notfällen. Einwohner aus der Gemeinde Laufach wussten über die schnelle Hilfe der Feuerwehr und kamen zum Feuerwehrhaus oder forderten telefonisch Hilfe beim Kommandanten oder anderen Feuerwehrdienstleistenden an. Dieses Zufallprinzip war nicht länger hinzunehmen. Im November 1996 konnte schließlich, gemeinsam mit der örtlichen BRK-Bereitschaft, ein Projekt zum Aufbau und Durchführung organisierter Notfallhilfe unter dem gemein¬samen Titel „First Responder“ begonnen werden. Vorausgegangen waren Abstimmunggespräche mit dem Unfallversicherungsträger, der Kreisbrandinspektion und der Rettungsleitstelle.

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