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Feuerwehr in den Zeiten von Corona

Alles irgendwie anders – wie im Film… Das Gefühl kennen wohl die Meisten derzeit. Unser Leben hat sich drastisch geändert in den Zeiten von SARS-CoV-2 und COVID-19. Corona hat alles umgebaut. Auch in der Feuerwehr.

Bislang war das Hobby Feuerwehr recht umfangreich und auch vielschichtig: Montags abends Übung, danach Zusammensitzen mit den Kameradinnen und Kameraden bei Wasser, Apfelsaft oder einem Bierchen. Dienstags Meetings in verschiedenen Gremien – sei es die Orga-Sitzung der Feuerwehr Gemeinde Laufach oder eine Vorstandschafts- oder Ausschusssitzung im Vereinsbetrieb.

Donnerstag mit den Kolleginnen und Kollegen zum Brückner, Freitag dann Übungsabend in Theorie oder Praxis. Samstags möglicherweise Tagesausbildung, oder ein Arbeitseinsatz.

Und dazwischen natürlich – unplanbar – diverse Einsätze. Oft Kleinigkeiten, manchmal ein „dickes Ding“ mit Menschenleben in Gefahr.

Und nun – seit Corona: die Feuerwehr ist auf das Minimum zurückgefahren. Auch wir halten „social Distancing“. Der Betrieb im Feuerwehrhaus ist quasi eingestellt. Im Einzelfalle ist jemand kurz da – um beispielsweise medizinische Schutzausrüstung zu richten oder etwas zu reparieren.

Lediglich im Einsatzfall kommen wir noch zusammen – und hierfür gibt es neue Regeln, damit wir uns möglichst wenig begegnen, Abstand halten und damit bei einem Kleineinsatz nur noch ein Drittel des Personals zusammentrifft. Dann tragen wir medizinisches Schutzequipment (Handschuhe, Maske und Augenschutz).

Das alles allerdings unter der Prämisse, dass wir unsere Einsatzbereitschaft unbedingt erhalten. Denn bei einem Brand, bei einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person fragt keiner nach Corona oder Ansteckungsgefahr. Dann zählen andere Kriterien. Dann gilt es akut Leben zu retten.

Die Situation zehrt an den Nerven. Die Feuerwehr – insbesondere die Freiwillige auf dem Land - basiert auf Kameradschaft und Vertrauen – und die gilt es stets zu pflegen und auszubauen. Der Austausch des x-ten Memes über Klopapierhamsterei in WhatsApp-Gruppen ist da nur ein schwacher Ersatz.

Insofern sehnen auch wir uns nach den Tagen, bei denen wenigstens wieder eine Begegnung möglich sein wird. Und hoffentlich auch wieder ein Ausbildungs- und Übungsbetrieb, damit wir nicht einrosten. Und überhaupt soll alles wieder so werden wie es war. Schöner Wunsch… Uns genügt aber schon, wenn wir am Ende des Jahres mit allen Kameradinnen und Kameraden, allen Freunden und Kollegen noch gemeinsam an einem Tisch sitzen können.

Christian Strecker 
Feuerwehrmann seit 1986

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